Takumi und der Kaiserpalast

11h25 – wieder Telefon. Rezeption meldet dass ein Takumi Suidu auf uns in der Lobby wartet. Natürlich sind wir noch nicht fertig, mussten schließlich doch nacheinander beide in ein Bad – wie soll das auch gehen ;)

11h35 ich geh‘ schon mal runter, sag‘ schnell Hallo und gebe ein kleines Geschenk ab, möchte allerdings noch „schnell“ bei der Rezeotion Bescheid geben wg. dem Klimaanlagen-Problem, das wir nun im tiefer gelegenen fünften Stock haben, nachdem im 8808 Zimmer, bis auf die Bettdecke ja alles in Ordnung war.

Na ja, igrendwie möchte die Dame gleich mit hoch gehen uns sich das Problem anschauen. Ich lasse Takumi also sitzen – nicht ohne ihm kurz Bescheid zu geben – und erkläre der Dame von der Rezeption in unserem Zimmer wo unser Problem liegt mit der Lüftung (neben dem dauerndem Ton, auch der Luftzug der mich „killt“….). Inzwischen ist die Caro auch fertig und wir treffen uns unten mit Takumi.

Nach kurzem gegenseitigen bekanntmachens geht es gg. 11h50 – armer Takumi, hat so lange auch uns gewartet, wirklich ein sehr geduldiger Mensch, Danke! – endlich los Richtung Kaiserpalast, welcher nur zweimal im Jahr, einmal im Dezember zu des Kaisers Geburtstages und einmal zur Neujahrsansprache am 2. Januar, geöffnet ist.
Der Kaiser tritt zwischen 9 Uhr morgens und 15h00 am Nachmittag insgesamt vier Mal vor sein Volk, alle 90 Minuten um kurz ein Gutes Neues Jahr zu wünschen, das wollten wir natürlich nicht verpassen. Ein paar tausend Japaner, also das echte Vol, allerdings auch nicht.

Nach der zweifachen Security-Kontrolle (einmal die Taschen/Rucksäcke, bei der zweiten Station der Mensch ansich mit allem was man in der Tasche hat; bei Caro richtig erkannt: „iPod“ und „LipStick“/Labello ;) waren wir endlich am Ziel, vor dem Repräsentationsgebäude, was leider sehr schlicht gelungen ist. Dumm nur das schon einige tausend Japaner vor uns standen und das obwohl wir bereits die ersten zwei Ansprachen verpasst hatten. Dafür spielte das Wetter voll mit: Sonne und knapp 13-16 Grad in derselben, geradezu perfekt. Um uns herum neben einige Ausländern wie wir, tausenden von Fähnchen haltenden Japanern und auch wir haben je eine – kostenlos! – erhalten. Sehr sehr nette Atmospähe, kaum Gedrängel und unglaublich diszipliniert im Warten, kein Geschrei, sehr sehr ruhig und perfekt organisiert. Japan eben.

Und dann, um Punkt 13h30 der Teno und seine Familie. Fotos mit Handys, iPods, DSLR’s und sonstige Kameras. Alle schwenken die Fähnchen. Videokameras laufen.
Ansprache um 13h31 für knapp 90-120 Sekunden.
Fotos.

Dann wieder Fähnchen 30-60 Sekunden.
Fotos.
Finale Ansprache, ca. 60-90 Sekunden.
Fotos.
Fähnchen.
Fotos.
30 Sekunden später ist der Teno und seine Familie weg, so schnell, dass ich es gar nicht mitbekommen habe.
Schon geht es weiter in dem Menschenfluß, den Hügel wieder herunter auf die andere Seite. Schliesslich wollen nochmals mindestens genau so viele auch die letzte Ansprache des Kaisers hören.

Nach ca. 45 Minuten, in der Nähe des Hauptbahnhofes, wieder ausgespuckt aus der Menge, machen wir uns auf den Weg in das Nahe gelegene Ginza, wo wir heute noch shoppen wollten – New Year Sales, yeaphee! ;)