Kamakura – ungewollte Planänderung

Tja, ohne Stadtplan loszugehen ist manchmal ein Fehler, aber nicht immer fehlerhaft. So haben wir eine wunderschöne Tempelanlage gesehen und die kleine Einkaufsstraße dorthin war auch wunderschön.

Danach wieder Richtung Hauptbahnhof wo wir uns etwas zum Essen für den Strand besorgt haben. Dort angekommen haben wir noch über die Warnschilder gelacht, „Beware of Hawks!“, Ha, Ha ;)

Wir, endlich ein trockenes Plätzchen am Sandstrand gefunden mit perfekten Blick auf die drei Surfer, Zeitungen zum hinsetzen ausgepackt und spätes Mittagessen aus der Plastikschachtel befreit. Plötzlich: Kaboom! Caro, Schrei! Ein Andler im Sturzflug auf das Essen, die Tempura-fritierten Teile fliegen durch die Luft, einen zweiten sehe ich aus dem linken Augenwinkel heraus im Anflug, Caro springt auf, schreit nochmals, wedelt mit der Hand, das ganze Essen verstreut im Sand, Zeitungen zerknüllt vom Winde verweht, Plastikverpackung auch im Sand, Ich greife was ich greifen kann, damit wir nicht den Müll verteilen, schreie der Caro zu, dass Sie die anderen, wegwehenden Zeitungen nehmen soll, Caro im Schock, Sie: „das schöne Essen, das war so gut“, jetzt haben wir alles, auch die kleine Plastikverpackung, aber das Essen ist futscht, die Adler kreisen über uns – jetzt nur weg.

Rasch, aber lachend entfernen wir uns von der skurillen Situation. Ein bisschen weiter dann, keine 30m und Ruhe ist eingekehrt, wir haben nichts weiteres ausgepackt, im Gegenteil, sehr gut verpackt gehen wir weiter und freuen uns, dass nichts weiter passiert ist. Hat Caro doch eigentlich sehr Glück gehabt, keine Verletzungen weder an der Hand aus welcher Ihr das Essen förmlich geschlagen/gerissen wurde, noch am Kopf, woran der Adler geschickt entlag geflogen ist. Nichts ist passiert, außer ein kleiner Vogelschock und die Tatsache, dass wir das restliche Essen – leider nicht mehr viel – erst im Schutze eines Tempels und umliegenden Waldes verspeisten. Sicher ist sicher ;)

Am großen Buddha hat uns ein Japaner fehl- bzw. gar nicht geleitet, was dazu führte, dass wir links anstatt rechts (vom Literaturmuseum aus) abgebogen sind und damit den Buddha knapp, um 200-300m verpassten. Shit happens ;)

Dafür sind wir durch die wunderschöne Gässchen und die kleinen Straßen Kamakura’s gelaufen, was meiner Meinung nach der Geheimtip (der gar nicht so geheim ist;) für Tokyo-Reisende ist. Uns hat Kamakura besser gefallen als Kyoto, was womöglich aber auch am Wetter lag, welches wirklich hervorragend für einen Januartag war und uns so auch einen schönen, wenn auch etwas zu „spannenden“ Strandspaziergang ermöglichte.

Den krönenden Abschluß fanden wir im „flower+cafe“ Namens „Rakaposhi“, dessen Inhaber Kazuo Ikeda fünf Jahre in Deutschland war als Sushikoch, unter anderem im Sushi&Soul, sowie in dem japanischen Restaurant in der Baaderstr., beides im Glockenbachviertel – wenn das kein Zufall ist! Seit drei Jahren nun hat er dieses Cafe mit angrenzendem Blumenladen, japanisch-klein und sehr fein. Die Schockotarte schmeckte Caro nur in Frankreich einmal ähnlich gut und meine Milch ‚au Caramel‘ war ebenfalls sehr, sehr gut. Dies ist wirklich ein Geheimtip für Kamakura, in der Straße ‚2-12 onarimachi‘, nicht weit weg vom Bahnhof (auf der rechten Seite vom Bahnhof, dort, wo es auch zu Fuß Riesenbuddha geht, der wesentlich schwerer zu finden ist, s.o. ;). Der Blumenladen „feuille“ hat die Internetadresse http://feuilleflo.exblog.jp http://hana-gift-flowerfeuille.com – Kazuo’s Cafe ist dort auch gelistet. Er spricht neben japanisch (klar ;), perfekt deutsch und es war sehr, sehr nett dort, Danke Kazuo-san!

Jetzt wieder zurück nach Tokyo, und von dort aus nochmals kurz nach Odaiba, dann schlafen, zum Flughafen und zurück in den Schnee.

Ich vermisse Japan jetzt schon, nicht zuletzt wegen der netten Erfahrung im cafe+flower Rakaposhi fällt mir der Abschied jetzt nochmals etwas schwerer. Domo arigatou, sayonara.