Kyoto, 2o11.o1.o6

23h55, erst vor einer knappen Stunde zurückgekommen, nun endlich am Zusammenfassen….

Heute um 7h10 aufgestanden, beide nach einer unruhigen Nacht und Albträumen (Mutter, Du hast im Miele-Ofen geschlafen und geschimpft weil ich die Tür aufgemacht habe, nur weil ich Angst hatte dass Du Dich dort verbrennst. Sehr seltsam. Sehr japanisch ;).

Um 8h20 mussten wir aus dem Hotel um den Zug am Tokioter Hauptbahnhof ‚Tokyo‘ um 8h59 zu erreichen. Wir haetten auch spaeter losgehen koennen, aber ich wollte diesmal nicht alles auf den letzten Puffer erreichen… Ausnahmsweise ;)

Also ein halbe Station gelaufen (damit wir nicht zurückmussten nach Shimbashi) und pünktlichst am Bahnsteig gestanden. Und dann fuhr er ein, der Shinkansen. Cool.
So wie unser ICE, nur dass er einen Schnabel, wie ein Schnabeltier hat. Sehr lustig war auch zu sehen, wie schnell der Zug gereinigt wird und dass alle sitze (!) um 180 Grad gedreht werden. Die Sitze sind ansich dann auch etwas funktioneller als im ICE, aber der Abstand zur nächsten Sitzreihe nach vorne ist phänomenal! Selbst in der zeiten Klasse viel, viel besser als bei uns, geradezu geräumig und ganz unerwartet in sonst eher knapp bemessenen Japan – was den Raum anbelangt. So waren die etwas mehr als 2,5 Stunden Fahrt, immerhin mehr als 350km, schnell vorbei.

Kyoto war ersteinmal kalt. Das Frühstück auf der Fahrt hatten wir schnell verdrückt, deswegen zum Fett anfressen besorgten wir uns neues Futter.

Dann lange Märsche. Einmal falsch abgebogen, plötzlich sahen wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Sprichwörtlich. Berg, Wald, Bäume und dann auch noch Nieselregen bei plus wenigen Grad, das war nicht schön. Zurück, den Berg runter, langsam, weil teilweise glatt. Zurück auf dem Hauptweg endlich bei Tempel eins. 500Yen Eintritt pro Person für einen angeblich sehr sehenswerten Steingarten, ich möchte aber vorher ein Bild sehen, von dem was ich bezahlen soll. Kein Bild? Kein Tempel. Also weiter. Denn wenn das überall 500 Yen kostet, wird man ja arm in Kyoto. Kyoto wird mir unsympathisch.

Nette Seitenstraßen, viele schöne, teilweise auch ältere Häuser. Wir gehen weiter, Tempel Nr. 2, der goldene Tempel. Sehenswert und die 400Yen lohnen sich, stimmt mich versöhnlich mit Kyoto, aber mir ist es jetzt auch etwas kalt, Caro friert inzwischen sehr.

Weiter, einen Tempel schaffen wir noch. Genauer gesagt eine Tempelanlage der ehemals gößten Sekte – Daisen, oder so ähnlich.
Aber wir finden den Eingang nicht und stehen plötzlich vor verschlossenem Tor. Was jetzt? Es ist erst 14h30, eineinhalb Stunden haben wir noch mindestens bis es dunkel wird, aber es ist so bitterkalt….
Als wir gerade weiter wollen, hilft uns ein netter Japaner, der wohl in unsere enttäuschten Gesichter geschaut hat und frägt ob er uns helfen kann (‚can i help you?‘, ‚yes you can and did, Thank You!‘) und weisst uns den Weg zu dem Eingang der offen ist, keine 30 Meter weiter.
Perfekt, diese Anlage besteht aus über 20 verschiedenen Tempel und ist wirklich beeindruckend. Wir waren zwar in keinem Tempel drinnen, aber die Anlage war mehr als sehenswert. Kyoto ist doch sehr schön – After all :)

Danach aufgewärmt im einzig ansprechenden Cafe, leider ein Starbucks, nichts Einheimisches und dann war es auch schon dunkel….

Zurück mit der Ubahn (für teure 250Yen, in Tokyo kostet das nur 160-190Yen! Überhaupt ist Kyoto etwa 10-20% teurer als Tokyo, hatten wir den Eindruck, außer die Automaten-Getränke die waren teilweise 10-20% günstiger. Das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit ;) Eine Stunde noch todgeschlagen (u.a. im Yodobashi Kyoto) und um 19h29 mit acht kleinen Sushi-Rollen und etwas Süßem, sowie einem grünen Tee für mich, Caro wollte nur Wasser, den Shinkansen zurück nach Tokyo bestiegen.

Kyoto war nett, das Wetter bescheiden, aber Tokyo finde ich trotzdem besser ;) Sorry Kyoto, Technic beats religion in my world ;) Bye Kyoto, good night in Tokyo.