Um 13h30 hatten wir den Imperial Palace Tour Termin, welchen ich bereits vor zwei Wochen kostenlos über das Internet gebucht hatte – bei Überbuchung hätte es eine „lottery“ geben, welche entschieden hätte, wer rein darf.
Wir waren wie gewöhnlich etwas knapp dran, so das uns nur noch ein Jump ins das nächste Taxi gerettet hat. Für 980Yen also knappe 2,5 km gefahren und dort als eine der Letzten zu der überraschend großen Gruppe gestossen. Die saßen bereits alle wie auf Schulbänken versammelt in eine großen Raum zusammen und hörten sich einen Vortrag über den Ablauf der Tour an (1 Stunde und 15 Minuten, da und dort lang, wo sich die Toiletten befinden usw.usf.), außerdem wurden einige Hintergrundinformationen zu dem Kaiser selbst, der Familie der er entstammte und wieso er jetzt in Tokyo hausen muss, gegeben.
Für Ausländer gab es tragbare, kostenlose ausleihbare Audiogeräte, auf welchen man per einfacher Tastatur vor- und zurückspulen konnte zu den einzelnen Kapitel. Uns wurde auch immer zuvor mitgeteilt, welche Nummern wir anzuhören hatten. Nummer 1-3 waren die besagte Einleitung.
Leider hatten wir – was ich zuvor nicht wußte – bei der Neujahrsansprache bereits ca. 1/3 der Imperial Palace Tour gesehen, aber es war trotzdem nett die knapp 2 km lange Tour nochmals ohne diese Menschenmengen vom 2.1. zu machen, obgleich es leider auch kein Rundgang war, sondern zum großen Teil auf ein- und derselben Strecke in beide Richtungen gegangen wurde.
Die Hintergrundinformation wiederum fand ich durchaus interessant. So z.B. das erst seit 18xx die Kaiserfamilie wieder in Tokio wohnt. Oder das einmal zum Erdbeben ein Teil und die Amerikaner dann im Zweiten Weltkrieg den Rest in Schutt und Asche gelegt haben, was auch erklärt weshalb leider viele Bauten aus Beton sind, da teilweise erst Ende der 1960’er Jahre fertig gestellt wurden. Oder auch sehr interessant waren die Bedeutungen der Eingänge durch welche Gäste geleitet werden, so dass es z.B. die höchste Ehre ist durch den Südeingang (Südost) des über 100m breiten Empfangshauses geleitet zu werden – was es bedeutet wenn man den Westeingang benutzt, wurde dann allerdings nicht im Detail benannt, aber ich vermute das sind dann nicht die Topgäste oder welche bei denen man nicht weiß wie der Kugelfisch gelungen ist.
Na ja, über 100 Fotos haben wir dann auch geknippst, Caro hat iPod Videos gemacht und um 15h00 waren wir wieder draußen und uns Beiden bereits etwas flau im Magen, da wir seit dem Vortag nichts gegessen hatten. Von dort aus zum Tokyo Bahnhof war es aber nur 15Minuten weit zu Fuß und Akihabara mit etwas zu Essen auch nicht weit.